Ich wohne gerade in einem Gästezimmer in Pisac bei „Sacred Sushi“, einem Restaurant, das nur am Sonntagnachmittag geöffnet hat. Dann kommen sehr viele Leute in diesen wunderschönen Garten, eine Oase mitten in Pisac und erfreuen sich an Speisen, die mit größter Sorgfalt aus den besten Zutaten hergestellt wurden.
Die Woche über ist es verhältnismässig ruhig. Und doch beginnt ab Montag schon die Vorbereitung der Speisen und organischen Produkte für den nächsten Sonntag.
Alles wird hier von Hand und mit sehr viel Liebe hergestellt.
Das braucht Zeit.
Ich verbrachte versuchsweise eine Stunde in der Küche und half mit dabei, minikleine Steine aus dem gelieferten Quinoa auszusortieren, damit keiner der Gäste aus Versehen darauf beissen kann. Ich frage mich, wer sowas in Deutschland noch machen würde. Kann man ja gar nicht bezahlen, so viel Mühe.
Eine junge Frau, Vera, brachte heute einen veganen Kuchen zum Verkauf her. Ich fragte sie, wie lange sie für diesen Kuchen brauchen würde, der mit Blumen verziert war. Einen Nachmittag, sagte sie mir. Das macht sie jede Woche. Ansonsten malt sie und unterrichtet Yoga. Es macht ihr Freude, Dinge mit Liebe und Hingabe zu tun.
Ich merke, wie auch ich meine Liebe zu meiner Arbeit wieder finde. Ich denke nach, schreibe, fotografiere, ich fülle meinen Speicher auf.
Und schon bekomme ich Anfragen, ob ich nicht auch für andere Locations Fotos machen kann, die die Atmosphäre des Ortes wiedergeben. Als hätte das Universum mitbekommen, dass ich wieder mit Leidenschaft dabei bin.
Ja, kann ich. Ich liebe es, wenn Liebe darin steckt.
Das möchte ich mir heute als Merker für dich und für mich notieren: Finde die Ruhe, um Dinge wieder mit Liebe zu tun. Es ist egal, was das ist. Auch vermeintlich triviale Dinge. Es fühlt sich einfach alles anders an, wenn man es mit Liebe tut.
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